 Das Café Malaria in Wien ist der momentan angesagteste Club. Grellhell erleuchtet, knallbunte Cocktails, aus denen Rauch aufsteigt und angesagte New-Wave-Musik. Hier treffen sich die hippen Gestalten der Szene und werden von der Barfrau Tusnelda bedient. Neben den Wavern gibt es aber noch andere Gestalten im Raum: Hippies oder Cowboys aus Texas. Die Nacht ist lang und es wird viel geredet…
Hierbei handelt es sich um einen sehr beliebten Film der Neuen Deutschen Welle, wobei das Werk allerdings aus Österreich kommt und auch dort spielt. Mit Neuer Deutsche Welle meine ich auch nicht die Spaß-NDW mit Nena und Markus, sondern die wavige Szene, den Underground. Wir treffen hier auf eine wirklich skurrile Gemeinschaft seltsamer Typen einer Generation, die sich verloren fühlte und ihre eigene Art von Kälte von Konversation hatte. Das ist alles sehr gewöhnungsbedürftig dargestellt, alleine schon die kalte und hellweiß ausgestrahlte Location ist so unschön hässlich aber typisch für die damalige Zeit. Ich jedenfalls mag das sehr. Bei „CAFE MALARIA“ handelt es sich um das Regiedebut des Fotografen Niki List und er konnte mit diesem filmischen Kleinod 1983 den Max Ophüls Preis gewinnen. Was den Film allerdings in erster Linie ausmacht, ist die sehr gute Musik. Da sind Bands wie Viele Bunte Autos, Rosachrom, Karl Gott, Minisex, Gelbe Zone, Ernste Zone und ein paar andere zu hören. Meist sind es allerdings die Musiken, die besonders zu gefallen wissen, die man nicht so deutlich hört, denn ausgerechnet den relativ schlechten Songs hat man den größten Raum geschaffen. Das ist aber nur meine bescheidene Meinung, denn die Songs, die man am besten raushören kann, sind die kommerziellsten. Alles in allem ein absoluter Pflichtfilm für Wavefreunde und Fans der frühen 80er Jahre. Und wer auf experimentellere und kühlere Kost steht, muss auch reingucken.
Die deutsche DVD von Kinowelt präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 1.0) sowie im Bildformat 1:1.33. Als Extras gibt es das Storyboard, eine Getränkekarte des Café Malaria, ein Interview in einer japanischen Zeitung (mit Übersetzung), Ausschnitte aus „Müllers Büro“, Ausschnitte au der Sendung „Okay“ vom ORF 1983, eine Biographie von Niki List, eine Fotogalerie sowie einen Trailer. (Haiko Herden)
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